In den 80er Jahren hatte LEGO bei seinen Sets einen Lauf. Neben der grandiosen Burgenwelt und einer schönen City-Reihe war der Weltraum fester Bestandteil der Produktpalette. Schauen wir uns einen Vertreter der zuletzt genannten Themenwelt einmal genauer an.
Inhaltsverzeichnis
Eckdaten und Geschichte
Das Set Orion II Hyperspace (auch als Galactic Starship bekannt) kam 1987 auf den Markt. Interessant ist, dass es zur LEGO Space Unterserie Futuron gehört, die nur eine Lebensdauer von 1987 bis 1990 hatte und in der unter anderem auch die legendäre 6990 Monorail auftauchte. Bei Futuron handelt es sich um friedliche zivile Forscher, die gelegentlich durch ihre Widersacher von Blacktron gestört werden.
Insgesamt 163 Teile wollen zu einem Raumschiff mit 2 Minifiguren zusammengesetzt werden. Wenn man überlegt, dass heutzutage zum Beispiel ein Speed Champion Auto schon locker über 200 Teile haben kann, ist es doch beachtlich mit wie wenig Material wir Kinder aus den 80ern ausgekommen sind. 😉
Einige Teile sind bedruckt, Aufkleber glücklicherweise nicht vorhanden, was ich sehr angenehm finde. Sticker bei LEGO waren noch nie meine Sache, aber das ist ein anderes Thema.
Anleitung und Aufbau
Genug der Vorworte, ran an die Bausteine und los geht es mit dem Aufbau. Wie am vorhergehenden Foto der Teile gut zu erkennen ist, hat mein Modell einige stark vergilbte LEGO Steine. Das soll uns aber nicht stören, ist doch eine ordentliche Patina ein Zeugnis der Zeit und hier haben wir immerhin ein über 30 Jahre altes Spielzeug vor uns.
Die Anleitung ist mit dem klassischen LEGOLAND-Banner versehen und angenehm dünn. Kein dicker Schinken wie bei aktuellen Modellen. Damals traute LEGO seinen Fans noch zu auf einem Bild zu erkennen, welche Teile der jeweilige Bauschritt verlangt und hier auch mal mehr als nur einen Stein zusammenzusetzen. Das spart Papier und fordert dem jungen wie auch älteren Modellbauer ein wenig mehr ab, das vermisse ich heutzutage.
Geübte Finger setzen das komplette Modell in kürzester Zeit zusammen. Spaß macht hier, dass es eine Unterteilung der Anleitung nach “Sektionen“ des Raumschiffes gibt und man somit die Reihenfolge des Zusammenbaus wählen kann.
Details und Funktionen
Hut ab, was der damalige Designer mit so wenig Bauteilen alles an Möglichkeiten in dem Modell integriert hat!
Es gibt insgesamt 3 Sektionen in die das Modell unterteilt ist. Das Vorderteil bietet beiden Minifiguren Platz zum Sitzen und Steuern des Raumschiffs. Das abtrennbare Mittelteil stellt einen kleinen Gleiter für eine Person dar. Auffällig sind hier die sehr schön verbauten Steuerhebel. Sektion 3 gefällt mir am besten! Ebenfalls abtrennbar dient der hintere und letzte Bereich als Frachtraum, welcher über zwei aufklappbare Seitenluken und eine bewegliche Rampe verfügt. Im inneren findet ein fahrbereiter Serviceroboter Platz.
Die 3 einzelnen Sektionen lassen auch andere Kombinationsmöglichkeiten zu. So kann zum Beispiel das Bugteil direkt mit dem Heckteil zusammengesteckt werden. Das Mittelteil dient dann als eine Art Geleitfahrzeug oder Kundschafter, dem Spielspaß und der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Minifiguren
Ein blauer sowie ein gelber Raumfahrer gehören zur Besatzung. Gut so, denn bei einigen anderen Sets der Futuron-Reihe kommt nur eine Minifigur vor. Als Kind dachte ich mir immer wie traurig das sein muss allein im Weltall zu sein. Nicht so bei unserem Modell. 🙂
Beide Minifiguren tragen die zur damaligen Zeit recht neuen LEGO Helme mit Visier. Ich weiß noch wie erleichtert ich damals über diese Entwicklung war, mussten doch die frühen Astronauten der 80er Jahre im LEGO Universum ohne Visier ganz schön lang die Luft anhalten.
Auf dem Oberteil ist neben einem Reißverschluss noch das klassische Space-Logo aufgedruckt. Das Design der Figuren wirkt zeitlos und immer noch modern.
Auf den Fotos ist sehr gut zu erkennen, dass die alten Figuren häufig am Torso rissen. Das passierte meist, wenn beim Spielen die Beine der Minifigur häufig bewegt wurden und sich der Druck auf den Torso übertrug. Hier hat LEGO in den vergangenen Jahren deutlich nachgebessert und die Stabilität der Minifiguren sehr verbessert.
Fazit
Was man aus weniger als 200 Teilen nur alles herausholen kann. Mehrere zusammensteckbare Spielelemente, Luken zum Öffnen, Fenster zum Klappen, ein Roboterfahrzeug mit Werkzeug und futuristisch wirkende Bauteile die sich bestens anbieten auch eigene Ideen als LEGO Modell umzusetzen. Sehr schönes Modell mit hohem Spiel- und Bauwert!